Day 5 Reyjavik (Special Night Edition!)


Endlich! Heute abend ist das Mini-Konzert Festival auf das ich ich schon seid Tagen freue! Da ich ja leider aufgrund der Tatsache, das ein Kofferkarren in unsere Flufzeug gebrettert ist, nicht wie geplant, schon am Freitag abend Reykjaviks „Rúntur“ miterleben durfte, heisst es endlich mal abends feiern gehen, in der wohl angesagtes „Metropole“ Europas, wenn man den Glossy-Mags Englands und Zeitgeist-Postillen Deutschlands glauben darf. Leider existiert das „Sirkus“ nicht mehr, was meine Chancen Frau Guðmundsdóttir zu treffen nicht gerade erhoeht.

Wo wir bei Frau Bjoerk sind, am Vormittag war ich nochmal im sehr zu empfehlenden „National Museum of Iceland“ (Mittwochs freier Eintritt) und fand neben all dem Wikinger-Shit auch leider sehr begrenzte Informationen zu den letzten Jahrzehnten der islaendischen Kulturgeschichte (was mich vielmehr interessiert, anyway), u.a. diese Zusammenstellung von Dingen aus den 60er/70ern in Island. Schaut mal auf das Plattencover von 1976


Zurueck zum Abendprogramm. Um es wie die Islaender zu machen, noch schnell in die „Vin Buð“, quasi der staatliche Alkoholdealer und einzige Ort, wo Alkohol (Leichtbier bekommt man in jedem Supermarkt) verkauft wird, zu mehr oder weniger humanen Preisen: Bierdose „Thule“(!), ca. 2 Euro, Flasche Wein (billiger), ca. 10 Euro (bzw zb ein 3 Liter Pack 35 Euro) und Vodka etc, ca. 35 Euro up …muss ich nichts zusagen, die Saufen hier trotzdem wie bloed an Freitagen und Samstagen und es ist der selbe Quatsch wie in den USA, OZ oder anderen Laendern, wo Alkohol „reguliert“ wird: Die Bewohner sind nochmehr hinterher und konsumieren ohne Sinn und Verstand an den Wochenenden. Siehe auch „Binge Drinking“

Do u know: Bis 1989 war das Alkoholbrauen in Island verboten. Import natuerlich erlaubt, dadurch jedoch noch teuerer. Mittelerweile halt auch eigene Brands (die sollte ich noch feststellen recht stark sind)

Einar Örn Benediktsson, „Sugarcubes„-Frontman und Label-Besitzer von „Smekkleysa/BadTaste“ sagt im Interview, das die Moeglichkeit endlich Bier in den Pubs zu trinken, ein Grund fuer die Explosion der Musikszene in den spaeten 80er war!

Spaeter dann ins Hostel und entspannt dem Abend entgegengefiebert. Mit Paul und 2 norwegischen Maedels gequatscht und getrunken, wo bei ich allerdings, braver deutscher Idot der ich bin, punktlich fuer 22 Uhr zum „Organ“ hinbin, da ich dachte, wer weiss was fuer eine Schlange mich erwartet!

Nichts! Alles leer! Damm it! Problem Nummer 1: hier gilt „open-container-law“, also nix mit draussen irgendwo Bierchen trinken (ausserdem viel zu kalt). Problem Nummer 2: Bier bekommt man ja nirgendswo ab 20 Uhr, Problem Nummer 3: Solang in einen anderen Laden gehen, bringt ja auch nix, genauso teuer. Antwort Nr. 5: Cola kostet auch 500 ISK, also sind Softtrinks auch keine Alternative 🙂

Somit ins „Organ“ gesetzt, meine komplette Coolnes saussen lassen, als ich die Barfrau mit „Pls the cheapest Beer u have!“ aufforderte, mich als kleine miese Touristenzecke fuer den Rest des Abendes zu betrachten. Hey! Jeder macht mal Fehler! Draufhin mit meinem 7 Euro Bier an nen freien Tisch gesetzt und gewartet. und gewartet. und gewartet.

Irgendwann fing die erste Band „Swords of Chaos“ mit Brachial-Metal an und keine Sau war da! Ich hatte jedoch Glueck und nachdem 5 aeltere Personen fragten, ob an meinem Tisch noch Platz waere („Of course!“) , diesen besetzten, fingen wir ein Gespreach an.

Der Herr stellte sich als Papa Seabear und die Dame als Mama Seabear raus. Die anderen waren auch Verwandtschaft. Daraus entwickelte sich ein reges Gespreach ueber die Band. Als Seabear dann auf die „Buehne“? kam, und mit „Arms“

eroeffnet war meine Freude gross.


und natuerlich (fast) immer bei islaendischen Bands ein bezaubernde Frau am Glockenspiel und an der Harfe („pony rules!“)


und am Ende dann die gesamte Famile mit Eltern und Musiker Freunde am singen!


tjo bessere Bilder gibts nicht weil natuerlich die SLR nicht dabei. Danach folgten dann noch andere Bands („Skatar“, „Kimono„), die auch richtig gut waren, aber irgendwie musste ich nach 3 Bier (!) feststellen, das dieses hier staerker ist(6 – 8 %) und ich schon ziemlich die Lichter an hatte.

Dazwischen lief ein obskurer Sommerhit (angeblich der Hit hier vor 20 Jahren, quasi als Jubilaeumsfeier), wobei der gesamte Laden, „Polonaise“ tanze und spaeter dann wieder am abrocken war, zu den anderen Gitarenbands.

Paul und die beiden norwegischen Maedels waren auch eingetroffen … Am Ende weiss ich noch so viel das Paul durch die Menge gehoben wurde, ich noch ein Bier trank und um ca. 3 Uhr die 2 km gen Hostel am wanken war (hey! fragt erst garnicht, was ein taxi hier kostet!)

Was haben wir an diesem Abend alles gelernt? Das Nachtleben ist wirklich exquisit, der Alkohol viel zu teuer und die Atmosphaere sehr gemuetlich hier. Das man mit Englaendern wunderbar trinken kann und die „2 Jungs – 2 Maedels“- Situation nicht wirklich reizvoll ist, wohl wahr!

PS: Die Sauferei der Einheimischen war in Helsinki wesentlich schlimmer und dabei die Finnen aber irgendwie wesentlich offener bei Gespreachen.

PS2: Eahrscheinlich war an diesem Abend nur Touristen da, weil „Grapevine.is“ die einzigste englischsprachige Zeitung ist.

ps3: nicht vorhandene Umlaute auf der Tastatur nerven mich!